Folk Distillery sind:
Fabian Wiescher
Jahrgang: 1983
Instrumente: Gesang, Tin Whistle, Low Whistle, Concertina
Musikgeschmack: Gothic Folk Rock, Irish Folk, authentische alte Musik, barocke Cembalomusik
Bands: Subway to Sally, The Chieftains, The Dubliners, Scott Ross
Fabi, ein Verbalartist wie er im Buche steht. Er hätte ebenso gut Politiker, Gebrauchtwagenhändler oder Diktator einer beliebigen Bananenrepublik werden können. Glücklicherweise fühlte er sich den schönen Künsten dann mehr zugetan als besagten Tätigkeiten. In seinen berühmt-berüchtigten Ansagen kann das Publikum jedoch erahnen welches rhetorische Talent in ihm schlummert. In Kombination mit seiner musikalischen Vielfältigkeit (er spielt beinahe jedes Blasinstrument solange es sich nicht Trompete nennt), insbesondere an Tin/Lowwhistle und an der Concertina, machen ihn oben genannte Eigenschaften zum idealen Frontmann von Folk DISTILLERY.
Martin Fischer
Jahrgang: 1982
Instrumente: Gitarre, Mandoline, Panduri (Georgische Laute)
Musikgeschmack: quer durch die Bank
Bands: The Clash, The Cure, Joy Division, Tom Waits, Motörhead, David Bowie, Lou Reed, The Pogues, Pink Floyd, Pearl Jam, Goran Bregovic, Bach, Tschaikowsky…
Als gebürtiger Sachse ist Martin vor allem eines: Ein anpassungsfähiger Improvisationskünstler. Es verwundert nicht, dass er auf nahezu allem spielt, was auch nur im Entferntesten an eine Gitarre erinnert. Selbst Exoten wie Panduri oder Mandoline sind vor ihm nicht sicher. Martin ist zudem einer der wenigen Vertreter seiner Zunft, auf die das Attribut „bodenständig“ zutrifft. Eventuell könnte dies damit zusammenhängen, dass er als Maurer und Architekt beruflich im – doch sehr erdigen – Baugewerbe beheimatet ist. Auch wenn Martin für eingängiges, sauberes und schlichtes Gitarrenspiel ohne Gefrickel und Geschnörkel steht, so bedeutet dies nicht, dass er nicht kreativ wäre. Im Gegenteil, Martin explodiert geradezu vor Ideen – nicht nur musikalisch. So verwirklicht er sich beispielsweise auch als Betonkünstler. Unter anderem ist er Erfinder der sensationellen Nullwattsparglühbirne und der Louis Beton Handtasche.
Sebastian “BassT” Haag
Jahrgang: 1981
Instrumente: E-Bass, Mundharmonika
Musikgeschmack: Irish Folk, Liedermacher, Metal, Punk
Bands: Dropkick Murphys, Flogging Molly, the Real McKenzies, the Dubliners, WolfeTones, the Inchtabokatables, Bad Religion, Götz Widmann, Greg Graffin, Turisas
BassT „kann alles – aber nichts g’scheid“. Dieses Zitat seiner selbst bezieht sich glücklicherweise nicht auf sein Bassspiel. Dies mag verwundern, wurde er doch auf Grund einer Verkettung (un)glücklicher Umstände von seiner früheren Band dazu gezwungen das Instrument zu erlernen. Glücklicherweise tat dieser Zwang seiner Freundschaft zum Viersaiter keinen Abbruch. Als “Mädchen für alles” ist er absolut unersetzlich. Er ist zuständig für alles Organisatorische (so lange es sich nicht um Dinge handelt durch die Strom fließt). Dabei behält er gerne die Zügel in der Hand und pocht vehement und bisweilen despotisch auf seine Kompetenzkompetenzen.
Miguel Obando
Jahrgang: 1991
Instrumente: Gitarre, Cello
Musikgeschmack: Progressive Metal, Klassik, Folk, Jazz Fusion
Bands: Ayreon, Shostakovich, Thank you Scientist, The Longest Johns, Diablo Swing Orchestra, Haken, Dirt Poor Robins, Fish in a Birdcage, Tigran Hamasyan
“Aus der Not eine Tugend machen”, das könnte man getrost als Miguels Leitsatz bezeichnen. Als WG-Mitbewohner des WG-Wohnzimmerproberaumes war er es jahrelang gewöhnt, dass das Wohnzimmer regelmäßig zum Proberaum bzw. zur Bar mutierte. Im Grunde stand er also irgendwann vor der Wahl zu fliehen oder sich dem Projekt anzuschließen. Dankenswerterweise entschied er sich für die zweite der beiden Optionen. Von seiner Grundhaltung her ist Miguel ruhig, bescheiden und durchaus sehr kritisch. Wäre er ein Industrieprodukt, so würde man ihm vermutlich schnell das Prädikat “German Over-Engineering” bescheinigen. Seine Vorliebe für Exaktheit und Präzision spiegeln sich auch in Instrumentenwahl (klassische Gitarre und Cello). Dieses Mindset könnte auch partiell eine Erklärung dafür liefern, dass er vor vielen Jahren von Costa Rica nach Deutschland ausgewandert ist. Dass er sich dann allerdings ausgerechnet der Folk-Distillery, mit ihrer eher typisch südamerikanischen “Geht scho, bassd scho”-Arbeitsweise, angeschlossen hat, darf als Ironie des Schicksals gewertet werden.
Mathieu Front
Jahrgang: 1977
Instrumente: Schlagwerk, Gitarre, Banjo, Background-Gesang
Musikgeschmack: Von Klassik bis Rock und Pop über Filmmusik zu Blasmusik, Französischen Chansons, Musicals und Folk
Bands: Queen, Toto, Dire Straits, Amy McDonald, Francis Cabrel, Renaud, LaBrassBanda, John Williams, James Horner, Antonin Dvorak, Wolfgang-Amadeus Mozart
Wie andere berühmte Landsleute von ihm, ist Mathieu als Kind in den Zaubertrank gefallen. Den Musikzaubertrank. Bereits früh beschäftigte er sich mit Harmonielehre und Musiktheorie. Er erlernte Gitarre und begann zu komponieren. In seiner äußerst musikalischen Familie fielen diese Veranlagungen auf fruchtbaren Boden. Als Vater von Zwillingen tut er nun einige Jahre später selbst sein Möglichstes, um auch den eigenen Nachwuchs entsprechend zu fördern. Damit er die eigenen Söhne im Blasorchester begleiten kann, begann er Schlagzeugunterricht zu nehmen. Offenbar sehr erfolgreich, denn seither spielt er auch noch in diversen anderen Bands und Orchestern. Glücklicherweise hat Mathieu dennoch genug Zeit gefunden, um im Nebenbei noch das Banjospielen zu lernen. Bekannt ist er auch als “Der Mann ohne Schlaf” – stets der Letzte an der Bar und der Erste beim Frühstücksbuffet! Niemand weiß, wann oder ob dieser Mensch eigentlich jemals schläft. Auch was er beruflich genau macht, ist unbekannt, aber es scheint sehr entspannend zu sein, sonst könnte er kaum so viel Energie für Musik überhaben. Angeblich ist er Ingenieur in der Automobilindustrie. Festzuhalten bleibt, dass er stets genug Zeit für die Band mitbringt. Mal eben einen Konzertmitschnitt als Video zu schneiden oder eine Studiosession zu leiten sind Dinge, für die er genauso Zeit hat, wie für das Komponieren von Melodielinien für Instrumente, die er selbst gar nicht spielt. Der offenkundig überschäumende Aktionismus könnte eventuell dadurch zu erklären sein, dass Mathieu als Franzose offenbar die Revolution tief im eigenen Genmaterial verankert hat.
Eva-Maria Dewes
Jahrgang: 1985
Instrumente: Violine
Musikgeschmack: sehr gemischt, von Jazzrock, Progressive Rock über Klassik und Filmmusik bis Metal
Bands: Jean-Luc-Ponty, Sibelius, Cydemind, Jinjer, Subway To Sally, Ally Storch, Hilary Hahn
Eva ist ein musiksüchtiges, nerdiges Duracellkarnickel auf Ecstasy mit Streberambitionen und latentem Hang zum Größenwahn – geradezu besessen von Musik. Der Weg zur Geige war jedoch alles andere als geradlinig. Die musikalische Karriere begann mit der Mitgliedschaft in einem Spielmannszug. Sie wollte Piccoloflöte lernen. Was sie dort wirklich lernte, war vor allem das Öffnen von Bierflaschen mit den verschiedensten Gegenständen. Nicht schlecht, aber nicht genug. Durchaus erfolgreich versuchte sie sich dann einige Jahrzehnte am Saxofon. Schließlich vermachte ihr ein Großonkel seine alte Geige. Nachdem sie das Erbstück renovieren hatte lassen, erkannte sie, dass es blöd ist ein Instrument zu besitzen, das man gar nicht spielen kann. Also stand Geige lernen an. Gerne auch mal mehrere Stunden täglich – oder nächtlich. Überhaupt arbeitet Eva gerne nachts, weil “wer nachts nicht schläft, der hat einfach mehr Zeit”. Sie hat grundsätzlich mehr Projekte am Start als ihre Restlebenszeit zulassen würde. Abhilfe schafft nur die konsequente Substitution von Schlaf durch Kaffee. So ist es ihr mittlerweile nahezu problemlos möglich, akribisch Noten herauszuschreiben, Audiokabel zu löten, in diversen Bands und Orchestern zu spielen, Konzerte und Festivals zu besuchen, die Welt mit gediegenen Näharbeiten zu verschönern, wahllos Audio-Equipment zu kaufen und nebenbei einen Triathlon zu bewältigen. Wenn die Mama von zwei Kindern dann doch mal schlafen muss, hört sie gerne das Violinkonzert von Sibelius, was denn auch sonst?
Nicht nur musikalisch, auch sonst liebt die gebürtige Nordrhein-Westphälin Herausforderungen. Alles, was sie nicht an die Grenze der Überforderung bringt, langweilt sie. So begab sie sich ohne jegliche Vorkenntnisse nach Finnland zum Auslandsstudium und lernte die Sprache. Was sie eigentlich studiert hatte? Mathematik natürlich. Weil das eine brauchbare Grundlage dafür ist, die Welt zu analysieren und zu verstehen. Trotz ihrer Vorliebe fürs Abstrakte ist sie eine Frohnatur, gutmütig und zumeist positiv eingestellt.
Darüber hinaus haben wir die folgenden ruhenden Mitgliedschaften:
Daniel Plappert
Jahrgang: 19XX
Instrumente: Geige, Mandoline, Gitarre, Concertina
Musikgeschmack: Vermutlich.
Bands: Ich denke schon.
Daniel ist im Grunde seines Wesens vor allem eines: Er ist eine Fälschung, ein trojanisches Pferd! Als einfacher Geiger verkleidet stand er eines Tages auf der Türschwelle des WG-Wohnzimmerproberaumes. Nichtsahnend gewährten wir ihm Einlass und heuerten ihn an. Erst später erkannten wir, dass wir keinen Geiger, sondern einen Multiinstrumentalisten in unseren Reihen hatten! So sind Gitarre, Mandoline und Concertina weitere Instrumente, die er beherrscht. Einfach so. Wie gemein! Glücklicherweise beherrscht er nicht nur Instrumente, sondern auch sämtlichen elektronischen “Klimbim”, um den der Rest der Band meist einen großen Bogen macht. Mit Daniel hat die Band daher einen probaten Ton-, Licht-, und Aufnahmetechniker sowie einen passionierten Fotografen gefunden. Leider können wir dieses enorme Potential nur bedingt ausschöpfen, denn auch ein Multitalent wie Daniel muss sich mit dem Makel der Biologie abfinden, dass der Mensch mit nur zwei Armen und zwei Beinen ausgestattet ist und sich zu einem Zeitpunkt X auch stets nur an einem Ort Y aufhalten kann. Um diesen Schock zu verdauen, bedarf es für einen waschechten Briten vor allem eines: Teatime! Offenbar ist die Wirkung der Substanzen, die Daniel in seinem Tee konsumiert, sehr groß – so groß, dass er gestärkt von Tee (mit einem Spritzer Milch) auch ganz elegant schnöde Volksdrogen wie Koffein oder Alkohol verschmähen kann.
Dietlinde “Düdel” Woll
Jahrgang: 1978
Instrumente: Violine, Gitarre
Musikgeschmack: Irish Folk, Klassik, Rock usw.
Bands: The Dubliners, Bryan Adams, Bon Jovi
Böse Zungen behaupten, Düdel sei nur die Quotenfrau, die in keiner Folk-Band fehlen darf. Dem muss aufs äußerste widersprochen werden! Auch wenn es in einer Folk-Band, in der es nur eine Geige gibt, nicht besonders schwer ist, stets die erste Geige zu spielen, so ist es eine enorme Leistung, das Instrument überhaupt erst einmal auf ihrem Niveau zu beherrschen. Da sie (wider besseren Wissens) hartnäckig behauptet, Geige zu spielen und dabei gleichzeitig zu singen sei unmöglich, wird das werte Publikum wohl leider so schnell nicht in den Genuss ihrer Stimme kommen.
Friedemann Petzold
Jahrgang: 1982
Instrumente: Bodhran (Irische Trommel), Gesang
Musikgeschmack: Grunge, Alternative, Irish Folk
Bands: Pearljam, Counting Crows, Radiohead
„Wo ist der Unterschied zwischen Bodhranspielern und Terroristen? – Terroristen haben Sympathisanten.“ Gut, dass dieser alte irische Witz nicht auf Friede zutrifft. Wir wissen noch nicht einmal sicher, ob es sich bei dem strubbeligen Lockenkopf um einen Bodhranspieler handelt, denn mehr als ein Jahr hat er sein enormes rhythmisches Talent an einem Dekoartikel ausgelassen, der zugegebenermaßen einer echten Bodhran zum Verwechseln ähnlich sah. Auch sonst ist er ein Meister der Zweckentfremdung. Sollte keine Bodhran zur Hand sein, genügt auch eine durchschnittlich ausgestattete WG-Küche. In ihr findet sich oftmals adäquater Ersatz. Was Friede beim Trommeln in der Hand hält, ist dann zweitrangig – zumindest so lange es solide genug ist, um die raue Behandlung zu überstehen. Das Resultat wird immer ein packender Beat sein.